1978 in Berlin
1978 in Berlin
Wir schreiben das Jahr 1978.
Während in Deutschland der Punk gerade erst langsam ankam, lösten sich die Sex Pistols in England schon wieder auf.
Was war in München für Junge Leute geboten? Quasi Nix !! Wenige Späthippiekneipen und eine Sperrstunde. Die Bürgersteige wurden spätestens um 23 Uhr hochgeklappt. Wer sich die Schickimicki Disco nicht leisten konnte oder wollte, landete in der Wärmestube der Westendhalle. Dort gab der Kellner dem Elvis ein Bussi auf die Glatze, wenn er ihm die 9te Halbe brachte. In der Musikbox waren noch die 60er aktuell.
Dann schrieb der Stern die Serie über Christiane F. Beim Lesen wurde uns klar, dass Berlin in einem anderen Universum liegen muss.
Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Die Kneipen hatten rund um die Uhr geöffnet. Man kann sich auch morgens um 3 noch entscheiden, zum Billiard zu gehen. Discos für jedermann und jeder Tageszeit. David Bowie lieferte den Soundtrack zur Stadt und diverse Punkbands waren schon länger heimisch in Berlin.
Da war doch noch was? Ja, die Welt, Deutschland und besonders Berlin war geteilt in Ost und West. Hat man vielleicht mittlerweile nicht mehr so auf dem Schirm. War aber damals REALITÄT. Und diese gab es gratis dazu.
Jedenfalls gab es für uns kein Halten mehr: Wir fahren nach Berlin!
Wo wohnen ? Mein Freund Ritchie wusste Rat. „Mein Bruder kennt da einen Arzt, dort kommen wir für das Wochenende unter“.
Also den Käfer vollgetankt – Ziel Artzpraxis im Hochhaus am Kuhdamm.
Das Abenteuer begann hinter Hof bei der Einfahrt in die DDR, zum Befahren der Transitautobahn. Gefühlt betrat man durch eine Schleuse das Open Air Gefängnis.
Szenen auf der Transit:
Militär Präsenz
Erfolgsprodukt – der Simson.
Für die Schmiere sorgt das Kombinat
Outlet auf sozialistisch : Intershop – allerdings nur mit harter West-Mark.
Haupstadt der DDR – wir kommen!
Einfahrt nach Berlin West.
Was haben wir in Berlin erlebt ?
Das erfahrt ihr im nächsten Teil.
Liebe Grüße
Franz