Neulich – Erinnerungen einer Eiche
Neulich fuhr ich von Kirchseeon nach Hause, als mir ein Schild auffiel: „Maximilians Eiche“. Ich bin gleich umgedreht, aber anstelle einen stolzen Baumes, erblickte ich nur armselige, an Eisen genagelte Holzstücke eines einst wohl stolzen Riesen.
Eine Hinweistafel klärt auf:
1846 ist der Baum wohl schon einige hundert, wenn nicht tausend Jahre alt und entsprechend opulent. Jedenfalls ist er auch König Ludwig dem Ersten aufgefallen, da dieser die Eiche dem Besitzer (mit den Spenden Haidhauser Bürger) abkaufen und unter Schutz stellen ließ.
1909 wurde unter ihrem Schatten, dann mal richtig gefeiert und dabei mindestens ein Banzen Bier geleert.
Zwar wurde der Baum 1954 unter Naturschutz gestellt, aber das half wohl auch nicht mehr, den zunehmenden Verfall aufzuhalten.
Nun kümmern die Reste vor sich hin, bis auch das letzte Trumm als Insektenhotel ausgedient hat.
Wenn man aber genauer hinschaut, kann man vieles entdecken. Die tausend Jahre Geschichte, die an der Eiche vorbeigegangen sind, haben Spuren hinterlassen.
Es sind quasi „Landkarten der Erinnerung“.
Hier eine kleine Auswahl dieser „Landkarten“. Es kann ein jeder seine Entdeckungen darin machen.
Um die Plastizität zu erhöhen, habe ich die Farben in den Fotos verstärkt.
Liebe Grüße
Franz
Geniale Kurzgeschichte! Wunderschöne Bilder!
Die schönen Dinge verbergen sich häufig in den unscheinbaren Sachen….und Menschen