Neulich im Val di Fanes

Auf meiner Fahrt vom Grödner Tal Richtung Val di Fanes, treffe ich auf einen Tramper mit Gleitschirm und nehme ihn mit. Die Welt ist ein Dorf und der Tramper kommt aus meinem Nachbarort Höhenkirchen. Ich setze ihn bei einem Rifugio ab und er meint 200m höher wäre ein guter Stellplatz zum Übernachten. Eigentlich wollte ich ja noch weiter, aber die Landschaft am Passo Valparola überzeugt mich. Zudem scheint die Abendsonne direkt in den Bus.

Beim Beine vertreten, kann ich gleich ein paar schöne Herbstbilder einfangen. Besonders die im Abendlicht leuchtenden Lärchen haben es mir angetan.

Am nächsten Morgen schlafe ich ersteinmal aus, bevor der nächste Buckel erklommen wird. Der Weg zum Gipfel führt durch einen der Schützengräben aus dem Ersten Weltkrieg. 

Gute Laune will irgendewie nicht aufkommen, beim Gedanken daran, daß nicht sehr weit entfernt, schon wieder ein Krieg tobt.

Trotzdem: Je näher der Gipfel, desto schöner die Ausblicke.

Am Gipfel kann man die Chique Torri sehen. Einst Mittagsstation bei meinem ersten Alpencross.

Eine tolle Felswand, Spielplatz der Kletterer. Hinten links die Marmolata.

Kurioses beim Abstieg: Was macht ein Schlagzeug in den Bergen?
Die spätere Auflösung: Es wurde ein Musikvideo gedreht.

Die Tage Ende Oktober sind kurz und schon wird es wieder Abend.

Ich entdecke noch eine interessante Sumpfwiese mit hell leuchtenden Gräsern.

Und schwubdiwub stehe ich im Schatten. Im Süden hinter dem Bergwald leuchten mächtige Felswände in der Sonne.

Am nächsten Morgen ein Cappucho und ab Richtung Val di Fanes. Einen richtigen Plan habe ich nicht, nur eine Erinnerung an an Foto im Netz, auf dem eine tolle Schlucht abgebildet war.

Hinter Cortina finde ich einen Parkplatz mit Schildern zum Naturpark Val di Fanes. Als Italiener fährt man so weit hoch in die Berge, wie es nicht verboten ist. Ich mache es Ihnen nach in der Hoffnung, dass es keinen Gegenverkehr gibt. An einem Rifugio auf 1800m Höhe endet die Straße. Danach beginnt eine Wandererautobahn, die auf eine Hochebene zu führen scheint.

Zwei Stunden später auf dem Almgelände, wird die Landschaft nicht wirklich interessanter.

Auf dem Rückweg, wieder im Fahrzeug sehe ich rechter Hand im Gegenlicht eine Landschaft die mich direkt zu sich zu rufen scheint. Dort muß ich morgen hin!

Nach einer weiteren Nacht in den Bergen, starte ich am Fluß in das Val di Fanes. Laut Schaubild am Parkplatz, zieht sich die Forststrasse bis weit in das Tal. Ein E-Bike wäre jetzt praktisch. Leider gab es keine Gelegenheit den Akku wieder aufzuladen. Also, dann los per Pedes.

Nach einer Stunde erreiche in eine Brücke mit Blick in eine grandiose Schlucht.

Vielleicht gibt es einen Weg hinunter? Tatsächlich, ein paar Schritte weiter, zweigt ein kleiner Steig bergab in die Tiefe. Ein geiler Wasserfall läßt das Entdeckerherz höher schlagen. Seht ihr die Person unter der Gischt?

Der Weg geht unter dem Wasserfall hindurcht und entpuppt sich als Via Ferrata, gut gesichert durch die Stahlseile an den gefährlichen Stellen.

Es wird immer steiler, am Ende senkrecht die Wand hinunter, unterstützt durch Eisen im Felsen. Im Talboden angekommen, tobt schon die Gischt eines weiteren Wasserfalles.

Das wäre eigentlich eine klasse Gumpen um einzutauchen. Heute sind die Temperaturen allerdings nicht danach.

Am Nachmittag, wird noch Käse gekauft in der Schaukäserei Toblach. Danach geht es zurück in die Heimat.

Liebe Grüße
Franz

Seceda red
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3 Comments

  1. Tolle Fotos und die Art der Beschreibung nie langweilig. Dank meines Sohnes bin ich auf die Berichte aufmerksam geworden. Vielen Dank. Bin schon auf nächste Fotos und Berichte gespannt.
    Liebe Grüße

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