Neulich – Eine Laus reist in die Dauphine – Teil 2

Nachdem wir am ersten Tag keinen Gletscher gefunden hatten, wollten wir dieses mal auf Nummer Sicher gehen. So steuerten wir La Grave mit dem bekannten Gletscher La Meije an.

Schon von weitem leuchtet das Weiß von La Meije im Sonnenlicht. Auffallend sind die schwarzen Felsen aus Schiefergestein.

Mit der Seilbahn geht es hoch auf 3200m.

La Meije befindet sich auf der Nordseite des Tableaus. Oben heißt das Eisgebiet „Glacier de la Girose“.

Die Größenverhältnisse werden deutlicher, wenn man den Personen vom Gletscherkurs beachtet.

Im Norden ein beeidruckendes Panorama. Mitte – Links ist der Mont Blanc zu erkennen.

Aufgrund des Touristenrummels gefällt es der Gletschlaus hier oben überhaupt nicht und ich werde sie noch immer nicht los.

Unser nächstes Ziel ist das Refuge du Goléon nördlich von La Grave. Ich frage dort wegen einer Übernachtungsmöglichkei an und wunderbarerweise ist eine Schlafgelegenheit frei.

La Meije ist immer in Sichtweite.

Auffallender Artenreichtum in den Wiesen.

Nach 2 Stunden erreichen wir den Lac du Goléon.

Auf der Hütte lerne ich Patrice aus Lyon kennen. Nach Austausch unseres Status als Rentner erklärt er mir: : „Froonk, we are free like böörds“.

Abends ziehen im Süden einige Gewitterwolken vorbei, was ein schönes Abendlicht zur Folge hat.

Rechts ist nicht das Refuge, sondern ein Gebäude der Materialseilbahn zu sehen.

Das Hüttenessen ist ausgezeichnet, wie in Frankreich quasi üblich. Die Nacht im 1,90m kurzen Stockbett mit 10 Personen im Zimmer eher weniger. Einer wälzt sich immer geräuschvoll in der Koje. Mein Schlaf auf fast 2800m fällt quasi aus. Das erleichtert das Aufstehen zur Morgendämmerung um 4:50 Uhr.

Mit Stirnlampe stolpere ich hinunter zum Lac du Goléon, um rechtzeitig zur blauen Stunde am nördlichen Ufer zu sein. Sofern dort Windstille herrscht, könnte sich die Meije im See spiegeln. Dabei werde ich von 2 Leuchtaugen verfolgt. Immer wenn ich mich umdrehe, verschwinden die Augen und damit das dazugehörige Tier. Aber ich erhöhe die Leuchtkraft auf Fernlicht und kann dadurch einen räudigen, alten Fuchs erkennen. Dieser nähert sich immer wieder von hinten an, bis es mir zu dumm wird und ich mit den Stöcken wedelnd auf ihn zugstürme. Was ihn aber in keinster Weise beeindruckt. Als es etwas heller wird, verzieht er sich aber dann doch.

Mittlerweile ist Blaulicht angesagt. Leider herrscht leichter Wind, aber ich bin soweit mit der Situation zufrieden.

Die goldene Stunde bringt die Felsen zum Erröten. Rechts ist das Refuge zu sehen.

Das Frühstück dort ist wieder hervorragend. Gemütlich geht es anschliessend wieder Richtung Tal und auf eine weiteren Suche nach einer neuen Heimat für die Laus.

Das dann im 3. und letzten Teil.

Liebe Grüße

Franz

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